Po Stefanie Schlicht
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1. april 2022
Diese wunderbare Geschichte wurde mir persönlich von Farzaneh am Telefon erzählt. Farzaneh ist eine aus dem Iran stammende junge Frau. Sie ist vor acht Jahren mit ihrem lieben Mann und ihrem gemeinsamen damals dreijährigen Sohn nach Deutschland gekommen. Wir haben über eine Stunde am Telefon geredet und meine Worte waren meist: „Krass! Wow! Halleluja!“ Sei gespannt. Farzaneh ist im Iran geboren und wuchs im muslimischen Glauben auf. Bereits im Alter von fünf Jahren wurde Allah zum Mittelpunkt ihres Lebens. Sie betete intensiv fünfmal am Tag, auch in den Hofpausen, wenn andere Kinder miteinander spielten, ging Farzaneh in den Gebetsraum der Schule. Der Hunger nach Gott war so groß, dass sie mit zwölf Jahren anfing im Koran zu lesen. Je mehr sie darin las, umso mehr Angst bekam sie vor Allah. Denn der so liebevoll beschriebene muslimische Gott, war laut dem Koran alles andere als das. Selbst wenn man die eigene Sünde bekennt und man sich an seine Regeln hält, gibt es keine Garantie auf Errettung. Mit neunzehn Jahren heiratete Farzaneh ihren Mann. Doch nach ihrer Hochzeit kamen viele soziale Probleme auf sie zu. Beide waren auf Arbeitssuche. Ihre finanzielle Situation wurde immer schlechter. Beide beteten zu Allah – aber sie bekamen keine Antwort. Farzaneh wurde wütend auf den muslemischen Gott. Trotzdem betete sie weiter fünfmal täglich. Doch viele ihrer Gebete klangen so: „Guck mal, ich bete, aber nicht wegen der Liebe, sondern weil ich nicht in die Hölle kommen möchte. Ich liebe dich nicht, weil du mich nicht liebst!“ Da ihre finanzielle Lage sich nicht verbesserte, spielten sie mit dem Gedanken in die Türkei zu gehen. Doch Farzaneh wollte ihre Heimat nicht verlassen. Eine Iranerin, welche schon in der Türkei war und sich mit Wirtschaftsflüchtlingen sehr gut auskannte, wollte sie telefonisch beraten. Aber Farzaneh wollte auf keinen Fall mit dieser Frau reden, weil sie noch nicht bereit war in die Türkei zu umzusiedeln. Als das Telefon klingelte, wollte die Frau unbedingt zuerst mit Farzaneh reden, Farzaneh willigte schließlich ein. „Darf ich für dich beten? Ich bin Christin!“ war die erste Frage der fremden Frau am Telefon. Als Farzaneh das hörte war sie zuerst geschockt, doch ihre Verzweiflung war so groß, dass sie mit: „Ja“, antwortete. Während des Gebetes brach Farzaneh in Tränen aus, denn alles was diese fremde Frau betete, lag Farzaneh seit Monaten auf dem Herzen, doch niemand wusste es, außer sie und Gott. Schließlich betete die Frau für die Führung Gottes und das Farzaneh und ihre Familie den richtigen Weg gehen solle: den Weg der Wahrheit. Zum ersten Mal in Farzanehs Leben spürte sie die Gegenwart Gottes. Ein tiefer Frieden umgab sie. Wie oft hatte sie damals versucht in Gottes Gegenwart zu gelangen. Farzaneh ist damals extra in das muslimisches Gotteshaus Kaaba in Mekka gegangen, doch statt tiefen Frieden zu finden, spürte sie tiefe Angst. Denn dort müssen alle Gebete auf arabisch gesprochen werden. Jeder Versprecher kommt einer Sünde gleich. Nach dem Gebet am Telefon fing alles an sich zum Positiven zu verändern. Viele Wunder geschahen und die finanzielle Situation verbesserte sich deutlich. Nach einem Monat wanderte Farzaneh mit ihrem Mann in die Türkei aus. Sie kamen bei einer christlichen Familie unter und auch dort passierten viele Wunder. Ein paar Wochen vergingen und die christliche Familie lud das junge Ehepaar in ihre Gemeinde ein. Farzaneh glaubte nicht, was sie dort sah: Glückliche Menschen, die sangen und tanzten? Im Islam muss man im Gebet weinen, denn sonst bekommt man keine Aufmerksamkeit von Allah, so heißt es. Nach diesem Gottesdienst stand für Farzanehs Mann fest: Er möchte an Jesus glauben! Doch Farzaneh traute sich nicht, denn als Moslem muss man Moslem bleiben, sonst muss man sterben. Also versuchte sie ihren Mann weiter vom Koran zu überzeugen. Doch seine Entscheidung stand fest. Mit der Zeit nahm Farzaneh wahr, wie sehr sich ihr Mann durch das Lesen der Bibel veränderte. „Farzaneh, du musst die Bibel lesen. Es ist ganz anders als der Koran!“ Doch sie bekam Angst, denn sie wusste, wenn sie die Bibel liest, wird sie Christin. Also blieb Farzaneh dem Koran treu und betete weiter zu Allah. Doch den Gottesdienst feierte sie weiter in ihrer christlichen Gemeinde. Langsam bekam sie immer mehr mit, dass es nur einen richtigen Weg gibt, den Weg mit Jesus. „Jesus?“ Dachte sich Farzaneh. Sie war verwirrt, denn über Jesus hat man im Islam natürlich etwas ganz anderes erzählt. Eines Tages begann sie weinend zu beten: „Ich weiß nicht was die Wahrheit ist. Welcher Gott hat das Universum gemacht? Wenn Mohamed der richtige Weg ist, dann zeig ihn mir. Und wenn Jesus der richtige Weg ist, dann zeig mir Jesus.“ Ein paar Tage später geschah es: Jesus erschien ihr im Traum und sprach: „Farzaneh, ich habe dich erwählt, du sollst meine Freundin sein!“ Als Farzaneh aufwachte weinte sie und betete: „Gott, ich bin eine Zweiflerin. Kam dieser Traum von dir oder von meiner menschlichen Seite?“ Dieser Traum ist ihr tief ins Herz gerutscht, so dass sie jeden Tag an ihn dachte, aber von ihm zu erzählen, traute sie sich nicht. Nach ein paar Wochen hing in der Gemeinde eine Taufliste aus. Farzaneh erschrak, als sie ihren Namen darauf sah, denn keiner wusste, dass sie eigentlich noch Muslimin war. Doch sie behielt es für sich. Zwei Tage vor ihrer Taufe, sagte ihr Pastor ein paar Worte an die Gemeinde: „Wenn jemand Jesus noch nicht als den Sohn Gottes erkennt, kann er nicht getauft werden. Wenn jemand Jesus als Prophet sieht, hat er noch Zeit sich taufen zu lassen und kann gerne mit mir darüber reden.“ Farzaneh war unterentschlossen, immerhin stand sie schon auf der Liste und es waren nur noch zwei Tage bis zu ihrer Taufe. Sie ging in ihr Zimmer und betete: „Jesus, es ist nicht einfach alles loszulassen, was man gelernt hat. Ich kann es noch nicht akzeptieren, dass du Gottes Sohn bist. Bitte zeig mir ein Wunder, dann will ich glauben.“ Als Wirtschaftsflüchtling in der Türkei ist es sehr schwierig. Mittlerweile waren Farzaneh und ihr Mann schon über sechs Monate in der Türkei und nichts ging so richtig vorwärts. Also betete sie: „Jesus, du siehst, dass ich in einer schwierigen Lage bin. Bitte verkürze unseren Aufenthalt in der Türkei, ich möchte nicht so lange hierbleiben. Wenn du Gott bist, kannst du übernatürlich handeln. Ich gebe dir ein Tag für den Anruf der Organisation, die uns aus diesem Land heraushilft. In zwei Tagen ist meine Taufe, wenn du das schaffst, glaube ich, dass du Gott bist.“ Ein Tag später kam der Anruf! Farzaneh ging auf die Knie und betete: Jesus, verzeih mir, dass ich dich in Frage gestellt habe. Ich danke dir für dieses große Wunder und ja, ich habe verstanden: Du bist Gottes Sohn!“ Das war ein wirklich großes Wunder, alle Freunde, die auf diesen Anruf warteten, waren bereits über zwei Jahre in der Türkei. Am nächsten Tag wurde Farzaneh im richtigen Glauben getauft. Sechs Monate später kamen sie und ihr Mann nach Deutschland, für sie noch ein großartiges Wunder, in dieser kurzen Zeit ein entsprechendes Visum zu bekommen. So viele Wunder durften beide in Deutschland noch erleben. Farzaneh weiß: „Gott ist immer da, wenn ich glücklich bin, aber auch in meiner Traurigkeit.“ Mittlerweile schreibt Farzaneh persische Lobpreislieder, die von einem bekannten persischen Sänger gesungen werden. Wie es dazu kam, erzähle ich Dir ein anderes Mal.