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Tief abgerutscht – doch Gott hielt ihn fest

Stefanie Schlicht • 7. März 2023

Tief abgerutscht – doch Gott hielt ihn fest

Diese bewegende Geschichte erzählte mir Rene.

Rene wuchs in einem zerrüttenden Elternhaus auf. Bereits zwei Jahre nach seiner Geburt trennten sich seine Eltern. Kurze Zeit später lernte seine Mutter einen Amerikaner kennen. Es folgte ein Umzug nach Alabama in Amerika. Das frisch verliebte Paar bekam bald darauf eine gemeinsame Tochter. René fühlte sich mehr und mehr unwillkommen in seiner eigenen Familie.

Durch die Versetzung seines Stiefvaters zog die Familie ca. vier Jahre später zurück nach Deutschland. René war damals sechs Jahre alt. Seine Eltern fingen an sich immer heftiger zu streiten und sogar zu schlagen. René fühlte sich immer unwohler. Mit Sätzen wie: „René, kannst du nicht mal draußen spielen gehen?“ wurde der damals noch kleine Junge aus dem Haus geschickt.

Früh im Teenageralter fing René an zu Rauchen und zu Trinken. Er verlor sich in Frauengeschichten und hartem Rap. Irgendwann stillte all das auch nicht mehr seine Sehnsucht nach Liebe und so rutsche er immer mehr in die Abhängigkeit von Drogen.

Mittlerweile schrieb und rappte René eigene harte und düstere Lieder. Dies alles spitze sich immer mehr zu, als er im Alter von siebzehn Jahren mit seiner Familie erneut nach Amerika zog, dieses Mal nach Texas. Dort begann René harte Drogen zu nehmen und stieg in Gewaltszene ein. Bei einem Bandenkrieg wurde er bei einem Drive-By Shooting fast erschossen. Um an Drogen zu kommen, bestahl er nicht nur seine Familie, sondern beraubte auch andere Menschen, so dass er wegen Einbruchs ein paar Tage im Gefängnis in Texas einsitzen musste. So sollte es nicht weitergehen.
2010 zog René allein wieder nach Deutschland zurück. Inzwischen war er zwanzig Jahre alt. Er wollte sein Leben in den Griff bekommen und begann eine Ausbildung als Systemelektroniker. Doch seine Drogensucht machte ihm ein Strich durch die Rechnung. Immer wieder wurde er gewalttätig, auch gegenüber seinen Freundinnen. Durch den Drogenkonsum und -handel stand er auch auf der Liste der Polizei.

Doch tatsächlich konnte er 2014 seine Ausbildung beenden. Auch sein öffentliches Rappen lief sehr gut.
2015 lernte René eine wunderbare Frau kennen, aus ihrer Liebe entstand ein Kind, ein Sohn. Doch lange blieb ihm dieses Glück nicht erhalten. Er machte auch vor der Mutter seines Sohnes keinen Halt und wurde immer wieder gewalttätig. Nach einem Jahr trennten sie sich und René wurde beinahe obdachlos. „Ich erinnere mich noch an die vier Pizzastückchen, die ich in einem Monat zu essen hatte und an die alten Cornflakes, die ich unter der Couch hervorfischte, weil ich so großen Hunger hatte“ erzählte mir René bewegend am Telefon.
Er war am Boden, sein Lebensmut war schon lange weg, so besorgte er sich immer wieder Pillen, um schlafen zu können. Er wollte sich in den Tod schlafen.

2017 versuchten René und seine Exfreundin es erneut, sie merkten aber schnell, dass es keinen Sinn machte. So trennten sie sich kurz darauf wieder.

Um Geld zu verdienen, schloss René sich wieder der Drogenszene an und verkaufte Drogen auf der Straße und im Rotlichtmilieu. Das Geld, was er dort erhielt, gab er aber auch direkt wieder aus. Er lebte am Limit.
2018 hörte René plötzlich eine Stimme: „Hör auf Drogen zu nehmen.“
Von dieser Stimme wurde er so motiviert, dass er von jetzt auf gleich keine Drogen mehr nahm und erlebte dadurch einen schlimmen kalten Entzug. Als er schweißgebadet aufwachte entschloss er sich sich selbst einzuweisen. In der Klinik lernte René endlich einen normalen Tagesrhythmus. Doch nach zwei Wochen entließ sich er wieder und wurde rückfällig. Wieder nahm er Drogen und besuchte Stripclubs.

Selbstzweifel packten ihn. Er hatte sein Leben und sich satt und wollte dem ein Ende bereiten. René bekam immer mehr Selbstmordgedanken und schrieb seine Abschiedsnachricht.
Mitten in der Nacht wurde er plötzlich von vielen tiefgehenden Gedanken geweckt: „Warum leben wir? Warum habe ich Selbstmordgedanken?“ Diese Gedanken gab René bei Google ein. Viele Seiten öffneten sich. Schließlich landete er bei den biblischen Psalmen.

Renés Interesse wurde geweckt. Als nächstes gab er ein: „Was sagt die Bibel über Drogen?“ Er war entschlossen. Statt seinen Selbstmordgedanken nachzugehen, kaufte er sich eine Bibel. Als er anfing im Neuen Testament zu lesen, war er so erstaunt, denn das, was er las, berührte ihn mehr als irgendeine Droge, die er bisher genommen hatte.
Als er im Johannes Evangelium ankam, spürte er Gottes Liebe so stark, dass er weinend zusammenbrach. Gott sprach zu René: „Ich vergebe dir! Schreib alle deine Sünden auf.“

„Sei ein Licht, egal wo!“


René hatte viele Menschen emotional und körperlich verletzt und genau diese Namen schrieb er auf diese Liste. Mit Gottes Führung begann er sich Stück für Stück bei jeder Person auf der Liste zu entschuldigen.
Gott zeigte ihm, wie wichtig Geduld ist und dass Gottes Zeitplan immer der richtige ist. Die Geduld spürte René als eine Mutter, mit deren Tochter er damals zusammen war und die auch Gewalt von ihm erfuhr, in seine Nachbarschaft zog. Gott wählte den perfekten Zeitpunkt um ihn zu einer Entschuldigung zu bewegen – und die Entschuldigung wurde angenommen.

Durch Gott hat René sein altes Leben hinter sich gelassen. René sieht seinen Sohn regelmäßig und hat einen guten Kontakt zur Mutter seines Kindes. Seine Musik schreibt und rappt er jetzt für Gott, seinen Führerschein hat er nachgeholt. Und anstatt Drogen im Milieu zu verkaufen, verbreitet René nun die Frohe Botschaft von Jesus. Straßenkids, Obdachlosen und Drogensüchtigen versucht er jetzt zu helfen und an spezielle Hilfsorganisationen weiterzuleiten.

Mit seinem leiblichen Vater steht René in gutem Kontakt. Bei der Mutter ist es schwieriger, da sie noch in den USA lebt und er gerne mit ihr persönlich reden und ihr vergeben möchte. Ihr seid herzlich eingeladen dafür zu beten, dass Gott ihm die Möglichkeiten dafür bereitstellt.
Rene ist sehr glücklich und dankbar für Gottes Führung, Liebe und Vergebung. Und lebt nun nach dem Motto: „Sei ein Licht, egal wo!“

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