An einem schönen, sonnigen Nachmittag saß ich nach langer Zeit mit einer lieben Bekannten in einem Café. Die Sonne lachte und ein starkes Lüftchen wehte uns fast die Menükarten vom Tisch. Wir unterhielten uns angeregt als der Kellner kam, um unsere Essenswünsche aufzunehmen. Ich blickte noch kurz auf mein Handy und überflog meine Nachrichten, bis auf eine: „Hi Steffi, hat es bei euch gebrannt?“. Das Bild einer Rauchwolke war inklusive. Mein Herz rutschte in die Hose, dann sah ich die Anrufe in Abwesenheit. Unser lieber Nachbar, der bei der freiwilligen Feuerwehr ist, hatte auf meinen Anrufbeantworter gesprochen. Zitternd wählte ich seine Nummer: „Ja?“, fragte ich mit einem Kloß im Hals. „Steffi, das Feuer ist gelöscht, du kannst in Ruhe nach Hause kommen. Eure Hecke hat gebrannt, wir konnten das Schlimmste verhindern.“ Meine liebe Bekannte sah meine Blicke und bestellte statt unserem Essen, unsere Rechnung.
Ich eilte nach Hause, mit dem Ohr am Telefon. Meine liebe Nachbarin erklärte mir alles in Ruhe, allerdings brachte mich ihre Aussage: „Ich habe uns diese Nacht schon unter einer Brücke schlafen sehen“ wieder etwas aus der Ruhe. Leider war mein Mann geschäftlich unterwegs, doch ich erreichte ihn gut.
Zu Hause angekommen, standen meine lieben Nachbarn noch draußen, mit ihnen unser Held. Sie berichteten mir alles haargenau. Laut meiner Nachbarin ist unser Nachbar mit einem Gartenschlauch bewaffnet, wie ein junger Soldat
über unseren 1,80 m hohen Zaun gesprungen und hat das Feuer mit den zu Hilfe kommenden Nachbarn gelöscht. Bevor die Feuerwehr kam, war der Brand schon erstickt.
Gut sechs Meter Hecke sind sichtlich verkohlt und weitere sechs sind ziemlich in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wie das Feuer entstand? Ich will es mal einen Arbeitsunfall nennen, von einem anderen Nachbarn.
Als ich zur Ruhe kam, erkannte ich, wie viel Schutz wir eigentlich hatten. Okay, meine gerade frisch gestaltete Blumenecke war samt der Hecke verbrannt, aber man kennt so viele schlimme Geschichten, wie es hätte noch ausgehen können.
Das wirkliche Wunder erkannte ich aber erst, als ich am nächsten Morgen die Frau von unserem Helden traf. Sie berichtete mir, dass ihr Mann eine ganze Stunde eher von der Arbeit kam, als geplant. Dann erinnerte ich mich an das Gebet, dass ich an dem Morgen des Unglücks- / Glückstages sprach: „Vater, in der Bibel sind so viele Begegnungen mit Engen beschrieben. Ich möchte auch gerne mal einem Engel begegnen.“
Ich war nicht da, als das Unglück seinen Lauf nehmen wollte, aber Gott schickte uns einen Retter. Und wir sind beide unendlich dankbar. Auch für die Mithilfe unserer restlichen Nachbarschaft. Danke nochmal!!! Ihr seid super!
In der Bibel steht: „Wie ein Vogel seine Flügel über die Jungen ausbreitet, so wird er auch Dich stets behüten und Dir nahe sein. Seine Treue umgibt Dich wie ein starker Schild. Du brauchst keine Angst zu haben vor den Gefahren der Nacht oder den heimtückischen Angriffen bei Tag.“ (Psalm 91, 4-5)