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An einem grauen Tag ...

Stefanie Schlicht • 22. September 2020

An einem grauen Tag zeichnete mir Gott ein Dauerlächeln ins Gesicht

An einem milden Freitagmorgen im Oktober ging ich gemütlich mit meinen Hunden unsere übliche Runde. Ich liebe es in dieser Zeit mit Gott zu sprechen, ihm zu danken, ihn zu bitten und manchmal, wenn mir wirklich keiner entgegenkommt, für ihn zu singen. So auch an diesem Morgen. Das Wochenende stand vor der Tür und ausnahmsweise war es auch nur für uns zwei geplant. „Nur wir beide, endlich! Bitte Herr, segne uns und unser Wochenende,“ war eines meiner Anliegen vor Gott.

Der Freitag begann sehr schön, mein Mann Gunnar hatte extra eher Feierabend gemacht. So beschlossen wir, unserem Hobby Tennis nachzugehen. Gunnar hatte seit einiger Zeit hin und wieder Schmerzen an der Ferse. Aber er erwärmte sich ausreichend und wir begannen zu spielen. Alles lief bestens. Doch nach 30 Minuten schrie mein Mann laut auf und fiel zu Boden. Geschockt rannte ich zu ihm. „Eine Sehne ist gerissen, ich habe es gehört!“, sagte er mit schmerzverzerrtem Gesicht. Ich half ihm hoch und er stütze sich auf mich, dann gingen wir langsam zum Auto. „So habe ich mir das nicht vorgestellt, Gott!“, dachte ich sehr laut bei mir. Mein Mann legte sich auf die Couch und sagte: „Wir warten erstmal bis morgen früh, vielleicht ist es dann besser.“ Natürlich beteten wir um Heilung – doch am nächsten Morgen waren die Schmerzen noch größer.

Wir fuhren in die Notaufnahme. Im Parkhaus begegnete uns das erste Geschenk von Gott: ein Rollstuhl. Der Hausmeister sah uns und rief: „Warten Sie, ich habe hier gerade einen Rollstuhl.“  Wie ich später erfuhr, ist das eher eine Seltenheit, denn Rollstühle muss man oben am Empfang abholen und wieder abgeben.
In der Notaufnahme selbst wurde Gunnar wunderbar untersucht und behandelt. Nach drei Stunden waren wir wieder zu Hause. Eigentlich schnell, für einen Samstagmorgen, trotzdem hatte ich mir von unserem Wochenende etwas anderes erhofft.

Samstag ist Einkaufstag und da mein Mann das gerne tut, übernimmt er es immer allein und ich kümmere mich um den Garten und unsere Hunde. Also beeilte ich mich, dass ich alles irgendwie schaffte, um noch mehr Zeit für Zweisamkeit zu gewinnen. Ich wusste zwar, dass Gott mit uns war, aber trotzdem sank meine Stimmung immer mehr zu Boden. Ich wollte mich etwas aufheitern: „Ich kaufe mir jetzt einen Lippenstift!“ Vielleicht kommt Dir das bekannt vor.

Ich ging in meine Lieblingsdrogerie und steuerte auf die Beautyabteilung zu. Dann sah ich ihn – einen Lippenstift mit meinem Spitznamen: Steffis. Ich kontrollierte alle anderen Lippenstifte, doch das war wirklich der einzige, der diesen Namen trug! „Gott, ist der von dir? Kann das wirklich sein?“ Überglücklich probierte ich ihn. Und ja, er stand mir ausgezeichnet. Mit einem breiten Lächeln ging ich an die Kasse und erledigte auch alle anderen Einkäufe mit einer Leichtigkeit und einem breiten Grinsen.

Mein breites Lächeln hielt tatsächlich noch weit über das Wochenende hinaus. Selbst meinem Mann, der immer noch Schmerzen hatte, brachte Gott mit diesem süßen Liebesbeweis zum Lachen.

Gunnar erhielt einige Tage später eine tolle Behandlung von einem Sportarzt und war dadurch schnell wieder schmerzfrei. Er konnte sogar schon sechs Monate später wieder richtig Tennis spielen - statt der üblichen zwölf Monate.
Ich finde es so wunderbar, dass Gott genau weiß, was Du und ich brauchen. Wir müssen nur die Augen offen halten und seine wunderbaren Handlungen in unserem Leben erkennen.

Auch wenn alles anders kommt als Du denkst, Du jeden Blick von Gott weglenkst, Du ihm wegläufst und an Deinem Kummer fast ersäufst und die Gedanken in Deinem Kopf immer lauter werden: „Wie soll ich diese Situation noch weiter ertragen?“ - Dann sag ich Dir, Gott ist nur ein Gebet entfernt von Dir. Er ist Dir näher als Du glaubst. Das wirst Du erleben, wenn Du wieder auf ihn schaust. Gott war nie weg, Du hast ihn unter Deinen Sorgen nur nie entdeckt. Doch jetzt hat er Dich geweckt, um Dir zu sagen: „Geliebtes Kind, ich bin da und werde Deine Sorgen für Dich tragen!“


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