Im April wurde mein Mann kurzfristig auf eine standesamtliche Hochzeit eingeladen. Da sie früh anfing und mein Mann zwei Stunden Fahrtzeit einberechnete, wollte er mit mir 6.30 Uhr aufstehen.
Doch als mein Wecker klingelte, war mein Mann schon komplett fertig. Etwas verwirrt fragte ich ihn: „Warum bist du schon angezogen, du hast doch noch Zeit?“ Er schaute mich mit großen Augen an: „Machst du Witze? Es ist 7:30 Uhr!“ Ich schaute verschlafen auf meine Uhr: „Nein, Spatz, 6:30 Uhr.“ Mein Mann atmete tief durch und entgegnete mir dann: „Ich habe irgendwie das Gefühl, als ob ich jetzt schon fahren müsste.“ Also fuhr er los.
Zwei Stunden später, rief er mich an, um mir zu erzählen, dass sein Gefühl sich bestätigt hatte. Denn kurz hinter ihm ereignete sich ein Unfall. Er wäre mit großer Wahrscheinlichkeit zu spät zur Hochzeit gekommen. Doch Gott hat sich liebevoll darum gekümmert, dass ihm diese Peinlichkeit erspart bleibt.
So auch bei mir. Letzte Woche Donnerstag zeigte mir Gott, das, was ich nicht im Blick habe, er im Blick hat. Im Januar habe ich ein Fernstudium begonnen. Ich bin sehr dankbar dafür, doch manchmal ist es schwierig, alles unter einem Hut zu bekommen. Ich liebe zwar Struktur und Planung, doch manchmal kommt in mir eine kleine Chaotin zum Vorschein.
An diesem besagten Donnerstag hatte ich Spätdienst. Aus für mich seltsamen Gründen wollte keiner meiner Patienten den 16.00 Uhr Termin wahrnehmen, der normalerweise immer schnell vergeben ist. Aber gut, so habe ich Zeit zum Lernen, dachte ich.
Als ich morgens auf meine Studienseite schaute, las ich: „Am 22. Oktober, 16.00 – 17.00 Uhr, Zoom-Treffen.“ Was? Das ist heute! Mein Herz raste. Dann schaute ich in meinen Kalender und sah, dass genau in dieser Zeit kein Patient eingetragen war. Ich seufzte friedlich und spürte, wie Gott zu mir sagte: „Was Du nicht im Blick hast, das habe ich im Blick.“
Dank Gott konnte ich ganz entspannt auf Arbeit an dem Zoom-Meeting teilnehmen.
In der Bibel steht: „Vertraue dem HERRN deine Pläne an, er wird dir Gelingen schenken.“ Sprüche, 16,3. Und dem stimme ich zu.