Blog-Layout

Jack - Ein Jahr geschenkt

Stefanie Schlicht • 3. Dezember 2020

Ein Jahr geschenkt

Mein Mann und ich holten uns Anfang 2012 einen Hund. Einen süßen Jack Russell Mix aus einer spanischen Tiertötungsstation. Er war bereits fünf Jahre, als er zu uns kam. Wir nannten unser neues Familienmitglied Jack. Und weil der Name so kurz ist, auch manchmal Jack Jack. Er war zimtbraun und so lieb. Jack war mein zweiter Schatten und ich genoss es.

Nach einem Jahr fing Jack an zu husten. Es stellte sich heraus, dass Jack eine Herzvergrößerung hat. Unsere Tierärztin stellte ihn gut mit Tabletten ein. So verging ein weiteres Jahr. Jack brauchte immer mehr Tabletten. Aber er ließ sich nichts anmerken. Im Herbst 2014 wurde es so schlimm, dass wir über eine Einschläferung nachdachten, denn bei jedem Wetterwechsel hustete Jack die Nächte durch.

Eines Nachts, mein Mann war geschäftlich unterwegs, hustete Jack so schlimm, dass ich dachte, dass er stirbt. So versuchte ich, wach zu bleiben, weil ich Angst hatte, am nächsten Morgen neben meinem toten Freund aufzuwachen. Ich weinte und betete, Gott möge mir bitte etwas sagen. Dann schlug ich die Bibel auf und las: „Deshalb sorgt euch nicht um morgen“, Matthäus 6,34. Diese Worte trafen mein Herz und meine Angst, einzuschlafen, verschwand.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wie oft ich gebetet habe, dass unser kleiner Prinz noch ein Jahr länger lebt. Nur ein Jahr länger in unserem Leben. Er war so ein Geschenk.

Und er blieb noch genau ein Jahr bei uns. Im Oktober 2015 halfen weder Tabletten noch Infusionen. Wir erkannten, dass es an der Zeit war, Jack Jack gehen zu lassen. Unsere Tierärztin kam an einem Mittwochabend und erlöste unseren kleinen Helden. Ich hielt ihn fest. Als das Leben aus ihm wich, spürte ich neben der starken Trauer eine so große Erleichterung. Ich glaube, das war nicht meine. Neben der großen Trauer machte sich ein Frieden breit. Ich wusste, dass Jack jetzt bei Jesus ist: „Jack weiß jetzt wie Jesus aussieht, wie schön ist das denn“, war nur einer meiner Gedanken.

Am nächsten Tag besuchte mich meine liebe Freundin. Sie hatte sich extra vorbereitet, mich zu trösten und zu motivieren. Doch Jesus gab mir so viel Kraft und Frieden, dass ich meiner Freundin Taschentücher gab und sie tröstete.

Nach ein paar Monaten erzählte mir mein Mann von seinem Traum: „Schatz, ich habe von einem weißen Hund geträumt, der einen braunen Fleck um ein Auge hatte.“ Ok, dachte ich. „Ich glaube, das wird unser nächster Hund sein.“, fuhr er fort.

Und tatsächlich, ein paar Wochen später sah ich ihn im Internet, Oskar unser kleiner Rumäne. Als ich mich erkundigte, war er bereits auf dem Weg in eine Pension nach Deutschland. Alles klappte wunderbar und wir konnten ihn bald abholen. Schnell verliebten wir uns in unseren kuschligen Sturkopf. Und ein Jahr später holten wir uns Emma, eine Jack Russell Mix Dame, ins Haus. Eins wurde uns schnell bewusst: mit zwei Hunden wird es nicht langweilig.

Ich bin so dankbar, dass wir unseren Jack noch ein Jahr länger in unserem Leben haben durften. Und, dass mir Gott in meinem Schmerz und meiner Angst den richtigen Bibelvers gab. Gott hat uns in unserer Trauer getragen und sogar uns Vorfreude auf einen neuen Hund, durch einen Traum geschenkt. Danke Papa!!!

Gott sieht Dich, wenn Du traurig bist und wünscht sich, dass Du zu ihm kommst und mit ihm sprichst. Dann kann er Deine Tränen trocknen und Du musst nicht länger in Deiner Trauer hocken. In Deinem Gesicht wird wieder ein Lächeln stehen und davon mal abgesehen, wirst Du frohen Mutes weitergehen. Auch wenn wir Gottes Wirken oft nicht verstehen, wissen wir doch, an welche Tür wir klopfen werden, egal ob an dunklen oder hellen Tagen. Denn Gott ist immer da für Dich.

Emma und Oskar


Share by: