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Geliebtes Kind

Stefanie Schlicht • 14. Juni 2020
Geliebtes Kind

Es war kurz vor meinem 21. Geburtstag, als sich meine Jugendliebe von mir trennte. Das war sehr schmerzhaft. Um uns noch eine Chance zu geben, machte er den Vorschlag, eine Liste von Dingen zu erstellen, die wir gerne an dem anderen geändert haben möchten. Das war zusätzlich hart.

Ich weinte die ganze Nacht. Der nächste Morgen brach an, meine Augen waren vom vielen Weinen verquollen, meine Haare hingen wild durcheinander - mir war alles egal. Da klingelte es an der Haustür. Oh nein! Hatte ich schon erwähnt, dass ich in meinem Schlabberlook war? Ich konnte unmöglich so an die Haustür gehen. Und doch trieb mich irgendeine Kraft dorthin.

Vor mir stand ein junger Mann, nicht viel älter als ich. „Hallo, ich mach eine Umfrage für die Marktforschung zum Thema Rundfunk und TV für Personen ab 21.“, sagte er freundlich. Mit „Tja, da bin ich raus, denn ich werde erst noch einundzwanzig“, versuchte ich, ihn abzuwimmeln. Da sagte er etwas, was für immer in meinem Herzen bleiben sollte: „Weißt du, man darf sich für niemanden verstellen, bleib wer du bist. Und außerdem bist du wunderschön.“ Dann verschwand er. Verwirrt ging ich wieder ins Haus, setzte mich auf die Treppe und fing an zu weinen. „War das ein Engel? Ist das möglich? Wieso sollte er sonst so etwas zu mir sagen?“

Nachdem ich schon einige Zeit mit Gott ging, flammte diese Erinnerung wieder hoch. Mein Herz wurde von Wärme erfüllt, als mir Gott zeigte, dass er es war, der diesen jungen Mann zu mir sprechen ließ. Er war da für mich, wie ein Vater, der sein Kind tröstet.

In der Bibel steht: „Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.“ (Jeremia 31,3). Gott liebt dich, als wärst du sein einziges Kind, wusstest du das?

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